VII - Die Zeit der Konfrontationen

128. FRANZÖSISCHES DOSSIER ÜBER POLIZEICHEF HIMMLER

 

Bericht des Spezialkommissars von Saargemünd betreffend Heinrich Himmler, neuernannter Chef der politischen Polizei in Bayern (4. April 1933) und Begleitschreiben für das Deuxième Bureau (französischer Geheimdienst) (7. April 1933)

1933, Vincennes, SHD

Anhand einer »Information aus offizieller Quelle« kündigt die Saarbrücker Zeitung vom 3. April 1933 die Ernennung Heinrich Himmlers zum Chef der politischen Polizei für ganz Bayern an. Der Spezialkommissar von Saargemünd gibt diese Ernennung sofort (am 4. April 1933) an die Direktion der Sûreté in Paris weiter, die darüber ihrerseits am 7. April 1933 das Zweite Büro des Kriegsministerium informiert. Heinrich Himmler ist bereits seit 1929 als Chef der Schutzstaffel (SS) bekannt, und diese neue Rolle muß Paris zu Recht beunruhigen, da sie Himmler die Möglichkeit geben wird, alle Polizeieinheiten der Länder unter seine Kontrolle zu bringen und ab April 1934 an der Spitze der Gestapo zu stehen. Der schnelle Umlauf der Information und ihre höchst vertrauliche Form zeigen die Wachsamkeit der französischen Regierung in bezug auf das Tagesgeschehen jenseits der Grenze.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3

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