Handschreiben des Kurfürsten Max Josef an Talleyrand, in dem er von den erhofften territorialen Erweiterungen spricht.

München, 10. Dezember 1805
Paris, MAE

Am 1. Dezember 1805 schreibt Talleyrand, der sich in Wien aufhält, an Napoleon, daß er sich darum bemühen werde, »soviel wie möglich für Bayern« herauszuschlagen. Seit dem Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803 hatte der Kurfürst seine Besitzungen um mehrere Bistümer und freie Städte vergrößert. Nachdem er aus seinen Staaten im September 1805 durch Österreich vertrieben worden war, kehrte Max Joseph nach der Schlacht von Austerlitz in seine Hauptstadt zurück und erwartete von seinem Beschützer weitere Entschädigungen. Seine Hoffnungen wurden voll und ganz erfüllt. Das Datum dieses Briefes fällt mit dem Anfang der Verhandlungen zwischen den österreichischen Bevollmächtigten und Talleyrand in Preßburg zusammen. Der am 26. Dezember 1805 unterzeichnete Friede macht aus Bayern einen der mächtigsten Staaten Süddeutschlands, wie Württemberg von nun an »königlich« geadelt, und zusätzlich um Tirol, Vorarlberg sowie um Augsburg und Nürnberg vergrößert.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3