IV - Diplomatische Vertretungen

60. FÜRSORGE ÜBER STAATSGRENZEN

 

Paß für Catherina Wilhelm

1827
Nantes, MAE


Bis auf ein Photo enthielt ein Paß im 19. Jahrhundert schon dieselben Informationen wie ein moderner. Cathérina Wilhelm aus Straßburg folgte 1827 ihrem drei Jahre vorher nach Aschaffenburg ausgewanderten Mann, der inzwischen nach Niederalteich gezogen war, um eine Schnapsfabrikation aufzuziehen. Wegen des Scheiterns seines Unternehmens verschwand er 1831 und ließ seine Frau mit sechs Kindern mittellos zurück. Catherina Wilhelm starb 1847, ihr Sohn Louis überlebte sie nur um fünf Jahre. 1860 wandte sich Carl Freiherr von Schrenk, der bayerische Minister des Königlichen Hauses und des Äußern, an den französischen Gesandten Marquis de Banneville, um den fünf nichteingebürgerten Kindern der Familie Wilhelm Papiere zu verschaffen. Vor der Existenz eigener französischer Konsulate in Bayern ab 1875 hatte solche Aufgaben die Gesandtschaft mit zu erledigen.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3

Objekte 56-66 zum Thema IV