IV - Diplomatische Vertretungen

56. GESANDTSCHAFTSBERICHT NACH PARIS

Beschreibung des bayerischen Hofes durch den französischen Gesandten Denis de La Haye-Vantelet

1679
Paris, MAE

Ohne jede Schonung zeichnet der französische Gesandte de La Haye in München die Porträts des kürzlich verstorbenen Kurfürsten Ferdinand Maria und dessen 1676 verschiedener Gemahlin Henriette Adelaïde. Er erinnert an ihr Mäzenatentum genauso wie an ihren autoritären Charakter. Der Kurfürst wollte seinen Sohn Max Emanuel mit einer Prinzessin verbinden, die nicht unbedingt ein großes Vermögen aufweisen müsse, aber sanftmütig sei. De La Haye stellt bei dieser Gelegenheit auch den die Regentschaft führenden Herzog Maximilian, Onkel des jungen Kurfürsten, vor, dem Maximilian alles zu tun erlaube, was ihm gefalle. De La Haye ist der Meinung, daß Herzog Max »wie mehrere Fürsten in Deutschland vom Geld verführt werden könne«. Worin er sich täuschte.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3

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