II - Allianzen und Kriege vor 1789

20. DER FRANZÖSISCHE KÖNIG KANDIDIERT FÜR DEN RÖMISCH-DEUTSCHEN KAISERTHRON

Franz I., König von Frankreich, verspricht Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz, die Auszahlung der zugesagten Schenkungen, falls er dessen Stimme bei der anstehenden Kaiserwahl erhält.

Saint-Germain-en-Laye, 15. Mai 1519, Paris, CHAN

Als Kaiser Maximilian am 12. Januar 1519 starb, spitzte sich der Kampf um den Kaiserthron schnell auf zwei Kandidaten zu; seinen Enkel Karl und Franz I, König von Frankreich. Letzterer führte mit den Kurfürstenintensive Verhandlungen. Er konnte auf den Erzbischof von Trierzählen, verhandelte aber auch mit Kurfürst Ludwig von der Pfalz, indem er ihm für den Fall eines Votums zu seinen Gunsten reichen finanziellen Ausgleich in Aussicht stellte. Als Kurfürst von der Pfalz war Ludwig auch Landesherr in der später bayerisch gewordenen Oberpfalz. Am 28. Juni 1519 schließlich wurde Karl V. im Alter von neunzehn Jahren zum Kaiser gewählt. Franz I. hatte die 400.000 von den Kurfürsten einkassierten Gold-Ecu umsonst ausgegeben, weil diese selbstverständlich einen Habsburger einem Valois vorzogen.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3

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