Trennung und Versöhnung bilden einen Rhythmus in der mehrhundertjährigen Geschichte Bayerns und Frankreichs. Die gemeinsame Geschichte beider dynastisch verbundenen Länder begann im 14. Jahrhundert mit den Heiraten Herzog Ludwigs VII. des Gebarteten von Bayern-Ingolstadt und seiner Schwester Elisabeth, bekannt als Isabeau de Bavière (Objekt Nr. 19) ,die sich mit König Karl VI. von Frankreich verehelichte.
Das Ziel der Kurfürstenwürde vor Augen und die geographische Lage Bayerns zwangen zu einer subtilen, von Natur aus instabilen, von den jeweiligen Umständen abhängigen Bündnispolitik zwischen Preußen, Österreich und Frankreich. Letzteres stand der Bildung eines zu mächtigen Gefüges an seinen Grenzen feindlich gegenüber und unterstützte die Ziele des abgesehen von Österreich einzigen katholischen Staates von Gewicht im Reich. So hatte es Franz I. seinerzeit gehalten, als er den bayerischen Herzog als Gegner Karls V. unterstützte. Der Dreißigjährige Krieg ermöglichte es Maximilian I. (Objekt Nr. 26), als eifrigem Verfechter der Gegenreformation zur Kurfürstenwürde zu gelangen, die ihm im Westfälischen Friedensvertrag 1648 erhalten blieb. Ebenfalls mit französischer Hilfe wurde Karl Albrecht 1742 gegen Franz Stephan von Lothringen zum römischen Kaiser gewählt.Bayern, das dem französischen Dauphin seine schönste Prinzessin, Maria Anna Christine, geschenkt hatte, bekam die Folgen seiner Politik im Verlauf des Spanischen und des Österreichischen Erbfolgekrieges zu spüren. Das Land wurde verwüstet, der Kurfürst nach der Schlacht von Höchstädt 1704 (Objekt Nr. 36), der größten Niederlage der Herrschaft Ludwigs XIV., vom Reich gebannt. Aber die wechselseitige Unterstützung beider Mächte zahlt sich aus, als Max III. Joseph 1777 ohne Erben stirbt. Es sind Frankreich und Rußland, die den Vertrag von Teschen aushandeln, der es Bayern ersparte, zu Gunsten Österreichs aufgeteilt zu werden.