Johann Baptist Strobl, Der Baier in Paris, Ein Lustspiel in drey Aufzügen
1784, Paris, BHVP
Das Titelblatt des Büchleins stellt ein im Schatten eines Baumes lesendes Paar dar. Die Handlung spielt in einem Gasthaus, in dem Haßtrug, ein reicher, geschäftlich in Paris weilender Bayer, mit Anton, seinem Diener, wohnt. Sie begegnen dort dem Pfarrer Sabre und dem Ritter Moine, die sich ohne einen Pfennig durchbringen und sich anbieten, ihnen als Führer durch die Hauptstadt zu dienen. In Wirklichkeit stellen sie sich vor, die beiden mit Hilfe von Larousse, einer leichtlebigen Komplizin, ausnehmen zu können (dies erinnert an die berühmte, ein Jahr später stattfindende Halsbandaffäre der Königin, zumal es bei der Betrügerei ebenfalls um einen Diamanten geht). Die Intrige scheitert jedoch am Scharfsinn des französischen Kaufmanns, mit dem Haßtrug in Geschäften steht. Der rechtschaffene Bayer zieht daraus die Lehre, daß die Franzosen Gauner, im übrigen jedoch höchst sympathisch sind, daß es aber dennoch besser sei, der Betrogene als der Betrüger zu sein. Das Stück gibt Gelegenheit zu zahlreichen sarkastischen Bemerkungen über das Leben und die Sitten der Pariser.