Portrait des Kardinals Joseph Klemens von Bayern, Kurfürst von Köln
Vor 1713
Valenciennes, Musée des Beaux-Arts
Joseph Vivien (1657–1734) verließ um 1670 Lyon und zog nach Paris. 1698 wurde er in die königliche Akademie der Malerei und Bildhauerei aufgenommen. Er war zweite zur Akademie zugelassene Portraitmaler, der sich auf Pastellmalerei spezialisierte. Seine Zeitgenossen bewunderten seinen raffinierten Einsatz von Farbe und nannten ihn den »Van Dyck des Pastells«. In seiner Art, die schillernden und subtilen Wirkungen der Ölfarben nachzuahmen, war er ein Vorläufer von Maurice Quentin de La Tour, dem größten Pastellmaler der nachfolgenden Generation. Im Jahre 1700 wurde Vivien Hofmaler von Kurfürst Maximilian Emanuel von Bayern. Ab diesem Zeitpunkt wirkte er in Paris, Brüssel und München, wo sich der Hof seines neuen Herrn befand und schließlich in Bonn, wo der Bruder des bayerischen Kurfürsten als Erzbischof von Köln residierte. Dort starb er 1734.