VII - Die Zeit der Konfrontationen

130. PFÄLZISCHE JUDEN WERDEN NACH SÜDFRANKREICH DEPORTIERT

 

Polizeilicher Sammeltransport zur Eisenbahn in Ludwigshafen (Maxschule)

1940
Ludwigshafen, Stadtarchiv

Am 22. Oktober 1940 wurde der größte Teil der jüdischen Bevölkerung der Gaue Baden und Saarpfalz – insgesamt 6.500 Personen – in den von der Vichy-Regierung verwalteten Teil Frankreichs transportiert. Nach vier Tagen Fahrt gelangten sie in das Internierungslager Gurs (Pyrénées-Atlantiques). Ursprünglich ein Auffanglager der französischen Armee für rotspanische Flüchtlinge, hatte Gurs seit Sommer 1940 bereits tausende evakuierte deutsche Emigranten aufgenommen. Im Winter 1940/41 starben mehrere hundert Lagerinsassen an Erschöpfung, Hunger und Seuchen. Von August 1942 bis März 1943 wurde ein erheblicher Teil der Opfer dieser ersten Massendeportation aus dem Reichsgebiet über Drancy bei Paris in die Vernichtungslager Auschwitz und Sobibor überführt.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3

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