Anweisungen Talleyrands an den französischen Gesandten Otto in München, dem bayerischen Kurfürsten die Heirat zwischen der Prinzessin Augusta Amalia von Bayern und Eugen von Beauharnais vorzuschlagen.
8. November 1804, Paris, MAE
Direktverhandlungen mit dem bayerischen Kurfürsten Max Joseph, um das politische Bündnis 1801 durch eine dynastische Verbindung zu untermauern, so lautet die Aufforderung Talleyrands im November 1804 an Louis Guillaume Otto, Grafen von Mosloy. Aber die Hand Augustes von Bayern, der ältesten Tochter des Kurfürsten, ist bereits dem badischen Prinzen Karl Ludwig Friedrich versprochen. Napoleon aber will für den Sohn Josephines eine spektakuläre königliche Verbindung stiften: Gleich nach dem 12. Juli 1804 hatte er Otto gebeten, ihm »einige Informationen über die Familie des bayerischen Kurfürsten, insbesondere über dessen Tochter zu geben. Schließlich, nach einem langen Jahr diplomatischer Bemühungen, die die Generäle Thiard und Duroc sowie Montgelas und Otto unternommen hatten, heiratete Auguste am 14. Januar 1806 Eugen, der im Mai 1805 zum Vizekönig von Italien, zum Erzkanzler des Empire und Prinzen von Beauharnais ernannt worden war. Am 12. Januar war er laut einer Mitteilung Napoleons an den Senat zum Adoptivsohn des Kaisers erklärt worden.