V - Einfluß und Folgen der Französischen Revolution

78. DER BAYERISCHE KURFÜRST ALS FRANZÖSISCHER EMIGRANT

Erlaß, laut dem Herzog Maximilian Joseph von Zweibrücken, zuvor Generalleutnant im Dienst für Frankreich, heute Kurfürst von Bayern, von der Liste der Emigranten zu streichen ist.

23. Thermidor Jahr IX (11. August 1801), Paris, MAE

Die Revolutionskriege verschonten auch Bayern nicht, das 1796 und 1800 zum Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen wurde. Der Einmarsch der Truppen von Moreau in München und das Waffenstillstandsabkommen von Steyr befreiten das Land von der österreichischen Besatzung. Diesen Ereignissen war der Regierungsantritt Max Josephs als Kurfürst von Bayern, bisher Herzog von Pfalz-Zweibrücken und Befehlshaber des französischen Regiments d’Alsace, als welcher er auf der Liste der Emigranten stand, vorausgegangen. Von nun an verfolgte das Konsulat in diesem Bereich eine Politik der Befriedung. Die Emigrantenliste wurde am Tag der Machtübernahme durch das neue Regime für geschlossen erklärt, man beschleunigte die Streichungen, bis schließlich Maßnahmen ergriffen wurden, die eine Amnestie bedeuteten und die Rückkehr der Betroffenen begünstigten. Kurfürst Max Joseph wurde am 23. Thermidor Jahr IX durch einen Erlaß von der Liste der Emigranten gestrichen.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3

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