IV - Diplomatische Vertretungen

66. PROTOKOLLARISCHER TERMIN 1933

François Amé Leroy, letzter französischer Gesandter in Bayern, nimmt an der Grundsteinlegung zum Haus der Deutschen Kunst in Anwesenheit von Adolf Hitler teil (von links nach rechts: Zar Ferdinand von Bulgarien, der Apostolische Nuntius, Reichswirtschaftsminister M. Schmitt, François Amé Leroy, Hitler)

München, 15. Oktober 1933, Paris, MAE

1933 ist von politischen und kulturellen Veranstaltungen geprägt, deren Ziel die Schaffung eines »Großdeutschland« ist. Im März wird ein Propagandaministerium errichtet, und im Oktober verläßt die deutsche Delegation die Abrüstungskonferenz. François Amé Leroy, seit April als französischer Gesandter in Bayern, ist 1932 als Experte zu dieser Konferenz geschickt worden. Im Oktober wird der Grundstein zum Haus der Deutschen Kunst gelegt, dessen Bau unmittelbar nach der Machtergreifung durch den Kanzler dem Architekten Ludwig Troost  anvertraut wurde. Dieser »Tempel« zur Erneuerung der Kunst ist ein Gebäude im neoklassi-zistischen Stil, das am 18. Juli 1937 eingeweiht wird. Dazu entsteht ein Modell, das gleichzeitig auf der Weltausstellung in Paris gezeigt wird und dem Architekten noch posthum den ersten Preis einbringt. Wenn gleich der Austausch im Bereich der Kunst weiterläuft, so gibt es ab 1934 von französischer Seite keine Gesandtschaft mehr in Bayern.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3

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