Bündnisvertrag zwischen der Königin Isabeau de Bavière, dem Herzog Johann von Berry und Herzog Ludwig von Orléans
Paris, 1. Dezember 1405 (umgerechnet in Neuen Stil)
Paris, CHAN
Von Juli bis Dezember 1405 leidet Karl VI., König von Frankreich, an einem langanhaltenden Anfall von Wahnsinn. Sein Bruder, Ludwig von Orléans, regiert in dieser Zeit das Königreich und sieht sich mit den politischen Ambitionen des jungen Herzogs von Burgund, Johann Ohnefurcht, konfrontiert, der von August bis Oktober mit seiner Armee in Paris gegenwärtig ist. Ein Krieg zwischen den Prinzen kann mit knapper Not verhindert werden, doch Königin Isabeau, ihr Schwager und Johann von de Berry, der Onkel des Königs, verbünden sich in einem Vertrag, in dem sie versprechen, die Kinder der Königsfamilie, das Königreich und das öffentliche Wohl zu verteidigen. Ebenso verpflichten sie sich auch, jedem Angriff gegen jeweils einen von ihnen zuvorzukommen. Durch diesen Fehlschlag geschwächt, sieht Johann Ohne furcht keinen anderen Ausweg, als Ludwig von Orléans im November 1407 ermorden zu lassen.