Nach Ende des Zweiten Weltkriegs mußten auf offizieller Ebene unmittelbare Kontakte zwischen Bayern und Frankreich erst wieder angebahnt werden. Erleichtert wurde dies dadurch, daß sich die französische Militärregierung keineswegs auf die Verwaltung der eigenen Besatzungszone beschränkte. Schon im Februar 1946 kehrte mit Louis Jousset ein französischer Generalkonsul nach München zurück. Eine von der französischen Zivilverwaltung organisierte Ausstellung über Frankreichs moderne Malerei (Objekt Nr. 190) im Münchner Haus der Kunst (1947) bildete dann den Auftakt zu engen kulturpolitischen Kontakten.
Ab 1949 profitierten die Beziehungen Bayerns zu Frankreich von dem unter Bundeskanzler Adenauer eingeschlagenen Kurs der Westintegration sowie vom Prozeß der europäischen Einigung. Unerwartet rasch kam es nun zu einer Annäherung der ehemals feindlichen Nachbarn. Dies offenbarte nicht zuletzt der de-Gaulle-Besuch (Objekt Nr. 192 a) in Deutschland, bei dem ihm auch die Münchner Bevölkerung einen enthusiastischen Empfang bereitete.
Der deutsch-französische Freundschaftsvertrag des Jahres 1963 gab schließlich den Startschuß für eine Vielzahl bayerisch-französischer Kooperationsvorhaben(Objekt Nr. 197) auf lokaler und regionaler Ebene. Schüleraustausch und kommunale Partnerschaften vervielfältigten sich. Schwerer zu dokumentieren sind individuelle Kontakte und Initiativen, auch wenn diese letztlich das Fundament einer echten Völkerverständigung darstellen. Bedauerlicherweise hat das Erlernen der jeweils anderen Sprache in den letzten Jahren an Attraktivität verloren.